Was bedeuten die Handlungsmaximen von Gustav Stresemann für das 21. Jahrhundert? Vielfältige Perspektiven eröffnen die Stresemann-Reden – zugleich der jährliche Höhepunkt der Vereinsaktivitäten. Ein Rückblick auf die Reden in alphabetischer Reihenfolge:
Dr. Thomas Bellut • Prof. Dr. Harald Biermann • Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio • Sigmar Gabriel • Prof. Dr. Eberhard Jäckel • Prof. Dr. Peter Kohlgraf • Dr. Andrij Melnyk • Prof. Dr. Sönke Neitzel • Prof. Dr. Günther Nonnenmacher • Prof. Dr. Dr. h.c. Angelika Nußberger • Prof. Dr. Jürgen Stark • Uwe Tellkamp • Prof. Günter Verheugen
Stresemann-Rede 2022: Prof. Dr. Sönke Neitzel

“Zeitenwende? Die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik nach dem russischen Angriff auf die Ukraine” – so lautete der Titel der Stresemann-Rede, die der Militärhistoriker Professor Dr. Sönke Neitzel am 18. November im vollbesetzten Festsaal der Staatskanzlei gehalten hat. Die Bundesrepublik ist kein Land der Pazifisten, analysierte Prof. Neitzel. Die Wiederbewaffnung war Voraussetzung für die Wiedererlangung einer Teilsouveränität des Landes. Bis zur Wiedervereinigung brachte das Land rund drei Prozent seines Brutto-Inland-Produktes für die Verteidigung auf. Danach musste Deutschland seine Rolle in der Welt (neu) finden und entwickelte zwei Referenzpunkte für die Außenpolitik: Nie wieder Krieg und nie wieder Täter sein. „2001 hatte die Bundesrepublik klammheimlich die Landes- und Bündnisverteidigung aufgegeben und sich in den folgenden Jahren ganz auf Auslandseinsätze eingestellt, die möglichst ohne direkte deutsche Involvierung in Kampfeinsätze über die Bühne gehen sollten.“, stellte Neitzel fest. Aktuell, spätestens seit dem Beginn des Ukraine-Krieges, vermisst Neitzel eine eigene, prägende Außenpolitik. Die Bundeswehr soll als „Zeitenwende“ mit einem Schulden-Kraftakt von 100 Mrd Euro wieder eine funktionale Institution werden, hat Kanzler Scholz angekündigt. Das läuft, so Neitzel, auf eine Neugründung der Bundeswehr hinaus, letztlich darauf, die Bundeswehr kriegsfähig zu machen. Hören Sie mehr dazu in der Audio-Version zum Beginn der Rede und werfen Sie gerne einen Blick auf die Fotos zur Veranstaltung.
In einem Gastbeitrag für FOCUS online vom 21. November 2022 resümierte Neitzel: „Scholz versprach die Zeitenwende – jetzt folgt eine bittere Erkenntnis.“
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Stresemann-Rede 2021: Sigmar Gabriel

“Das kann man von Stresemann lernen: Außenpolitik muss zwar den nationalen Interessen eines Landes folgen. Aber sie darf nie nur reiner Reflex der Innenpolitik sein – und sich noch weniger im Hochhalten eigener moralischer Wertvorstellungen erschöpfen.” Sigmal Gabriel in seiner Stresemann-Rede am 12. November 2021. Der vollständige Redetext findet sich hier. Gabriel veröffentlichte auf der Basis der Rede anschließend ein Essay in der FAZ vom 6. Dezember 2021 und äußerte sich in einem Video der Stresemann-Gesellschaft zu der Frage, was Stresemann für uns heute bedeutet. Einige Impressionen der Veranstaltung finden Sie hier.
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Die Stresemann-Rede 2020 fiel Pandemie-bedingt aus.
Stresemann-Rede 2019: Prof. Dr. Peter Kohlgraf

Am 14. Juni 2019 sprach der Bischof des Bistums Mainz, Professor Dr. Peter Kohlgraf, über „Katholisch-Sein in der Welt von heute. Das Ringen um eine christliche Identität“. Zum Spannungsfeld zwischen Kirche und Gesellschaft resümierte er: „Kirche verändere sich mehr durch die Auseinandersetzung mit der heutigen Welt, als dass sich die Welt von der Kirche inspirieren ließe.“ Anschließend diskutierte Jürgen Erbacher, Leiter der ZDF-Redaktion „Kirche und Leben katholisch“, mit dem Gastredner. Die Bischöfliche Pressestelle fasste den Vortrag so zusammen.
Impressionen der Veranstaltung finden Sie hier.
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Stresemann-Rede 2018: Dr. Thomas Bellut

Der Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehens Dr. Thomas Bellut sprach am 8. Juni 2018 im Festsaal der Mainzer Staatskanzlei zum Thema „Gesellschaftlicher Zusammenhalt: Was ein öffentlich-rechtlicher Sender leisten muss“. Im Anschluss folgte ein Gespräch zwischen Michael Hanfeld von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Dr. Bellut. Impressionen der Veranstaltung finden Sie hier.
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Stresemann-Rede 2017: Dr. Andrij Melnyk

Dr. Andrij Melnyk, außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Ukraine in der Bundesrepublik Deutschland, hielt die Stresemann-Rede 2017 mit dem Titel „Die Ukraine: ein Störenfried oder Glücksfall für Europa?“. Anschließend sprach der Leiter des Arbeitsbereiches für Osteuropäische Geschichte der Universität Mainz Professor Dr. Jan Kusber mit dem ukrainischen Botschafter. Hier finden Sie Impressionen der Veranstaltung.
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Stresemann-Rede 2016 Prof. Dr. Dr. h.c. Angelika Nußberger

“‘We agree to disagree’ – Zentrifugale Kräfte im Wertedenken Europas” war das Thema von Professor Dr. Dr. h.c. Angelika Nußberger, Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg am 8. Juli 2016 im Festsaal der Staatskanzlei. Zahlreiche Mitglieder und Gäste waren der Einladung der Stresemann-Gesellschaft gefolgt.
Hier finden Sie Impressionen des Abends.
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Stresemann-Rede 2015: Uwe Tellkamp

Zum Jubiläum „60 Jahre Stresemann-Gesellschaft“ begrüßten wir am 20. November 2015 viele Gäste in der Staatskanzlei. Zunächst sprach Uwe Tellkamp, Autor des Erfolgsromans „Der Turm“, über das „Projekt Wiedervereinigung“. Anschließend diskutierte Professor Dr. Andreas Rödder mit Tellkamp über „Unser Deutschland, unser Europa“. Die Moderation übernahm die ehemalige Cheflektorin des Verlags Hoffmann & Campe, Christiane Schmidt.
Hier finden Sie einige Impressionen des Abends.
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Stresemann-Rede 2014: Prof. Dr. Günther Nonnenmacher

Prof. Dr. Günther Nonnenmacher, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, sprach im Rahmen der Stresemann-Rede am 23. Mai 2014 im Festsaal der Mainzer Staatskanzlei. Sein Thema „Der Weg ist das Ziel. Deutsch-französische Anmerkungen zur Europa-Politik“ stieß auf breites Interesse. Nonnenmacher resümierte: „Die deutsch-französische Versöhnung ist eben, trotz der Spannungen im Zuge der Wiedervereinigung, nicht zusammengebrochen wie seinerzeit nach Stresemanns Tod im Jahr 1929 die Verständigungspolitik. Sie hat alle Regierungswechsel diesseits und jenseits des Rheins überlebt, trotz mancher Krisen.“ So berichtete die FAZ darüber.
Hier sind die Impressionen des Abends.
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Stresemann-Rede 2013: Prof. Dr. Jürgen Stark

Professor Dr. Jürgen Stark, ehemaliges Mitglied im Direktorium der Europäischen Zentralbank, sprach am 24. Mai 2013 über “Die Europäische Währungsunion – zwischen Krise und Reform“. Wie in den Jahren zuvor folgten viele interessierte Bürger und Mitglieder der Einladung der Stresemann-Gesellschaft in die Mainzer Staatskanzlei, wie es unsere Impressionen zur Veranstaltung zeigen.
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Stresemann-Rede 2012: Prof. Günter Verheugen

„Die EU und ihre Rolle in der Welt von morgen“. Zu diesem aktuellen Thema hielt Professor Günter Verheugen die Stresemann-Rede 2012. Auf Einladung der Stresemann-Gesellschaft kamen am 1. Juni 2012 neben zahlreichen Mitgliedern auch interessierte Bürger in die Mainzer Staatskanzlei. Hier unsere Zusammenfassung des Ereignisses und einige Impressionen.
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Stresemann-Rede 2011: Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio

„Europa: Eine Wirklichkeit sucht ihre Idee“. Unter diesem provozierenden Titel hielt Professor Dr. Dr. Udo Di Fabio die Stresemann-Rede 2011 in der Mainzer Staatskanzlei. Hier unsere kurze Zusammenfassung sowie einige Impressionen.
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Stresemann-Rede 2010: Prof. Dr. Eberhard Jäckel

„Im Zeichen globaler Interdependenz“ lautete das Thema der Stresemann-Rede 2010 in der Mainzer Staatskanzlei. Professor Dr. Eberhard Jäckel stellte auf Einladung der Stresemann-Gesellschaft am 23. April 2010 vielen Mitgliedern und Bürgern seinen “Entwurf einer Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts” vor und beschäftigte sich darin auch mit den Interdependenzen der Diktaturen: „Die beiden verbrecherischsten Diktaturen des 20. Jahrhunderts haben sich fortwährend gegenseitig bedingt. Man … wird .… nicht übersehen können, dass ein Grundmotiv des Nationalsozialismus der Antibolschewismus war und ein Grundmotiv des Stalinismus der Antifaschismus…. Großenteils hatten die Verbrechen auf den beiden Seiten auch ihre eigenen Ursachen, was man schon daran erkennen kann, dass die Verbrechen auch dann verübt wurden, als beide Seiten miteinander verbündet waren.“ Hier einige Impressionen des Abends.
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Stresemann-Rede 2009: Prof. Dr. Harald Biermann

„Ein Jahrhundert amerikanischer Außenpolitik und ihre Bedeutung für die Welt” war das Thema der Stresemann-Rede 2009 in der Mainzer Staatskanzlei. Professor Dr. Biermann, Abteilungsdirektor im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn und ausgewiesener Kenner der Materie, bot am 24. April 2009 einen historischen Über- und Rückblick „von Roosevelt bis Obama“. Impressionen des Abends finden Sie hier.
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