Stresemann-Rede

Was bedeuten die Handlungsmaximen von Gustav Stresemann für das 21. Jahrhundert? Vielfältige Perspektiven eröffnen die Stresemann-Reden – zugleich der jährliche Höhepunkt der Vereinsaktivitäten. Ein Rückblick auf die Reden in alphabetischer Reihenfolge:

Dr. Thomas Bellut • Prof. Dr. Harald Biermann • Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio • Sigmar Gabriel • Prof. Dr. Eberhard Jäckel • Prof. Dr. Peter Kohlgraf • Dr. Andrij Melnyk • Prof. Dr. Sönke Neitzel • Prof. Dr. Günther Nonnenmacher • Prof. Dr. Dr. h.c. Angelika Nußberger • Prof. Dr. Susanne Schröter • Prof. Dr. Jürgen Stark • Uwe Tellkamp • Prof. Günter Verheugen

Stresemann-Rede 2023: Prof. Dr. Susanne Schröter

Prof. Dr. Susanne Schröter / H. Werner, 2023

Am 30. Juni sprach Professor Dr. Susanne Schröter im Festsaal der Staatskanzlei zum Thema Scheitert die westliche Außenpolitik an Hybris und Doppelmoral?. In der Audio-Version der Rede können Sie den Vortrag auch nachträglich noch anhören. Professor Schröter äußerte sich außerdem in einem Video zur Bedeutung Gustav Stresemanns für unsere heutige Gesellschaft.

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Stresemann-Rede 2022: Prof. Dr. Sönke Neitzel

Prof. Dr. Sönke Neitzel / H. Werner, 2022

Professor Dr. Sönke Neitzel hielt die Stresemann-Rede 2022 mit dem Titel: “Zeitenwende? Die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik nach dem russischen Angriff auf die Ukraine“. Der Militärhistoriker sprach am 18. November im vollbesetzten Festsaal. Die Bundesrepublik ist kein Land der Pazifisten, analysierte Neitzel. Die Wiederbewaffnung war Voraussetzung für die Wiedererlangung einer Teilsouveränität des Landes. Bis zur Wiedervereinigung brachte das Land rund drei Prozent seines Brutto-Inland-Produktes für die Verteidigung auf. Danach musste Deutschland seine Rolle in der Welt (neu) finden und entwickelte zwei Referenzpunkte für die Außenpolitik: Nie wieder Krieg und nie wieder Täter sein. „2001 hatte die Bundesrepublik klammheimlich die Landes- und Bündnisverteidigung aufgegeben und sich in den folgenden Jahren ganz auf Auslandseinsätze eingestellt, die möglichst ohne direkte deutsche Involvierung in Kampfeinsätze über die Bühne gehen sollten.“, stellte Neitzel fest. Aktuell, spätestens seit dem Beginn des Ukraine-Krieges, vermisst Neitzel eine eigene, prägende Außenpolitik. Die Bundeswehr soll als „Zeitenwende“ mit einem Schulden-Kraftakt von 100 Mrd Euro wieder eine funktionale Institution werden, hat Kanzler Scholz angekündigt. Das läuft, so Neitzel, auf eine Neugründung der Bundeswehr hinaus, letztlich darauf, die Bundeswehr kriegsfähig zu machen.

Hören Sie den Beginn der Rede und werfen Sie einen Blick auf das Video, in dem sich der Historiker zur Rolle Europas im Jahr 2022 äußert. In einem Gastbeitrag für FOCUS online vom 21. November 2022 resümierte Professor Neitzel: „Scholz versprach die Zeitenwende – jetzt folgt eine bittere Erkenntnis.“

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Stresemann-Rede 2021: Sigmar Gabriel

Sigmar Gabriel im Festsaal der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz / A. Leto, 2021

Das kann man von Stresemann lernen: Außenpolitik muss zwar den nationalen Interessen eines Landes folgen. Aber sie darf nie nur reiner Reflex der Innenpolitik sein – und sich noch weniger im Hochhalten eigener moralischer Wertvorstellungen erschöpfen.” So äußerte sich Sigmal Gabriel in der Stresemann-Rede am 12. November, die den passenden Titel trug: “Deutschland nach der Wahl – Perspektiven einer Außenpolitik für die 2020er Jahre“. Gabriel spannte in seiner Rede einen Bogen durch mehr als ein halbes Jahrhundert, als er folgendes beschrieb: „Nicht mal ein Menschenleben lang brauchte es [nach dem Zweiten Weltkrieg], um aus erbitterter Feindschaft und Völkermord Partnerschaft und Freundschaft entstehen zu lassen. Und weniger als eine Generation hat es benötigt, um von Auschwitz nach Brüssel zu gelangen. Das zeigt, zu was Menschen in der Lage sind, wenn sie nur wollen. Und es zeigt, auf welch großen außenpolitischen Schultern unser heutiges Leben stehen darf. Und zu diesen außenpolitischen Riesen gehört ganz zweifellos auch Gustav Stresemann. Zusammen mit Friedrich Ebert war er der wohl bedeutendste Staatsmann der Weimarer Republik.

Gabriel veröffentlichte basierend auf die Rede ein Essay in der FAZ vom 6. Dezember 2021 und stellte sich in einem Video der Frage, was Stresemann für uns heute bedeutet.

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Die Stresemann-Rede 2020 fiel Pandemie-bedingt aus.

Stresemann-Rede 2019: Prof. Dr. Peter Kohlgraf

Prof. Dr. Peter Kohlgraf / A. Leto, 2019

Am 14. Juni sprach der Bischof des Bistums Mainz, Professor Dr. Peter Kohlgraf, über „Katholisch-Sein in der Welt von heute. Das Ringen um eine christliche Identität“. Zum Spannungsfeld zwischen Kirche und Gesellschaft resümierte er: „Kirche verändere sich mehr durch die Auseinandersetzung mit der heutigen Welt, als dass sich die Welt von der Kirche inspirieren ließe.“ Anschließend diskutierte Jürgen Erbacher, Leiter der ZDF-Redaktion „Kirche und Leben katholisch“, mit dem Gastredner. Eine Zusammenfassung des Vortrages präsentierte die Bischöfliche Pressestelle.

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Stresemann-Rede 2018: Dr. Thomas Bellut

Dr. Thomas Bellut / A. Leto, 2018

Der ehemalige Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehens Dr. Thomas Bellut sprach am 8. Juni zum Thema „Gesellschaftlicher Zusammenhalt: Was ein öffentlich-rechtlicher Sender leisten muss“. Im Anschluss folgte ein Gespräch mit Michael Hanfeld von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Stresemann-Rede 2017: Dr. Andrij Melnyk

Dr. Andrij Melnyk (links) im Gespräch mit Prof. Dr. Jan Kusber / A. Leto, 2017

Dr. Andrij Melnyk, ehemaliger außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Ukraine in der Bundesrepublik Deutschland, hielt die Stresemann-Rede 2017 mit dem Titel „Die Ukraine: ein Störenfried oder Glücksfall für Europa?“. Anschließend sprach der Leiter des Arbeitsbereiches für Osteuropäische Geschichte der Universität Mainz Professor Dr. Jan Kusber mit dem Gastredner.

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Stresemann-Rede 2016 Prof. Dr. Dr. h.c. Angelika Nußberger

Prof. Dr. Dr. h.c. Angelika Nußberger / M. Dittrich, 2016

“‘We agree to disagree’ – Zentrifugale Kräfte im Wertedenken Europas” war das Thema der Rede, die Professor Dr. Dr. h.c. Angelika Nußberger, ehemalige Vizepräsidentin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg, am 8. Juli im Festsaal hielt.

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Stresemann-Rede 2015: Uwe Tellkamp

Prof. Dr. Andreas Rödder im Gespräch mit Christiane Schmidt und Uwe Tellkamp (v.l.n.r) / M. Dittrich, 2015

Zum Jubiläum „60 Jahre Stresemann-Gesellschaft“ begrüßten wir am 20. November viele Gäste in der Staatskanzlei. Zunächst sprach Uwe Tellkamp, Autor des Erfolgsromans „Der Turm“, über das „Projekt Wiedervereinigung“. Anschließend diskutierte Professor Dr. Andreas Rödder mit Tellkamp über „Unser Deutschland, unser Europa“. Die Moderation übernahm die ehemalige Cheflektorin des Verlags Hoffmann & Campe, Christiane Schmidt.

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Stresemann-Rede 2014: Prof. Dr. Günther Nonnenmacher

Prof. Dr. Günther Nonnenmacher / M. Dittrich, 2014

Prof. Dr. Günther Nonnenmacher, ehemaliger Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, hielt die Stresemann-Rede am 23. Mai. Sein Thema „Der Weg ist das Ziel. Deutsch-französische Anmerkungen zur Europa-Politik“ stieß auf breites Interesse. Nonnenmacher resümierte: „Die deutsch-französische Versöhnung ist eben, trotz der Spannungen im Zuge der Wiedervereinigung, nicht zusammengebrochen wie seinerzeit nach Stresemanns Tod im Jahr 1929 die Verständigungspolitik. Sie hat alle Regierungswechsel diesseits und jenseits des Rheins überlebt, trotz mancher Krisen.“ So berichtete die FAZ darüber.       

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Stresemann-Rede 2013: Prof. Dr. Jürgen Stark

Prof. Dr. Jürgen Stark / M. Dittrich, 2013

Professor Dr. Jürgen Stark, ehemaliges Mitglied im Direktorium der Europäischen Zentralbank, sprach am 24. Mai über “Die Europäische Währungsunion – zwischen Krise und Reform“. Wie in den Jahren zuvor folgten viele interessierte Bürger und Mitglieder der Einladung der Stresemann-Gesellschaft.

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Stresemann-Rede 2012: Prof. Günter Verheugen

Prof. Günther Verheugen / M. Dittrich, 2012

Die EU und ihre Rolle in der Welt von morgen“. Zu diesem aktuellen Thema hielt Professor Günter Verheugen die Stresemann-Rede 2012. Auf Einladung der Stresemann-Gesellschaft kamen am 1. Juni neben zahlreichen Mitgliedern auch interessierte Bürger. Hier unsere Zusammenfassung des Ereignisses.

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Stresemann-Rede 2011: Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio

Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio / F. Posnien, 2011

Europa: Eine Wirklichkeit sucht ihre Idee. Unter diesem provozierenden Titel hielt Professor Dr. Dr. Udo Di Fabio, ehemaliger Richter des Bundesverfassungsgerichts, die Stresemann-Rede 2011. Hier eine kurze Zusammenfassung der Rede.

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Stresemann-Rede 2010: Prof. Dr. Eberhard Jäckel

Prof. Dr. Eberhard Jäckel / Stresemann-Gesellschaft e.V., 2010

Im Zeichen globaler Interdependenz lautete der Titel der Stresemann-Rede 2010. Professor Dr. Eberhard Jäckel stellte auf Einladung der Stresemann-Gesellschaft am 23. April Mitgliedern und Bürgern seinen “Entwurf einer Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts” vor und beschäftigte sich darin auch mit den Interdependenzen der Diktaturen: „Die beiden verbrecherischsten Diktaturen des 20. Jahrhunderts haben sich fortwährend gegenseitig bedingt. Man … wird .… nicht übersehen können, dass ein Grundmotiv des Nationalsozialismus der Antibolschewismus war und ein Grundmotiv des Stalinismus der Antifaschismus…. Großenteils hatten die Verbrechen auf den beiden Seiten auch ihre eigenen Ursachen, was man schon daran erkennen kann, dass die Verbrechen auch dann verübt wurden, als beide Seiten miteinander verbündet waren.“

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Stresemann-Rede 2009: Prof. Dr. Harald Biermann

Prof. Dr. Harald Biermann / Stresemann-Gesellschaft e.V., 2009

Von Roosevelt zu Obama: Ein Jahrhundert amerikanischer Außenpolitik und ihre Bedeutung für die Welt” war das Thema der Stresemann-Rede 2009. Professor Dr. Harald Biermann, Präsident der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und ausgewiesener Kenner der Materie, bot am 24. April einen historischen Über- und Rückblick von Präsident Roosevelt bis zu Präsident Obama.

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